Transalp Garmisch-Riva 1
Kurzbericht

Bei unserem großen Projekt Längstransalp von Wien bis Nizza sind wir im August 2015 inzwischen immerhin von Wien bis Bischofshofen gekommen, aber so richtig anspruchsvoll war die Tour bisher noch nicht. Wir hatten deshalb noch Zweifel, ob wir mit unserem Kinderanhänger über höhere Pässe, schwierige Trails oder auch bei Regenwetter kommen würden. Und deshalb haben wir als Testtour vorsichtshalber noch eine ganz normale Transalp von Garmisch nach Riva geplant. Leider war genau zu diesem Zeitpunkt das Wetter tatsächlich sehr schlecht und eine echte Herausforderung.

 

Im Unterengadin sind wir die einzigen Gäste in einer kleinen und sehr urigen Pension und genießen ein schönes Gästezimmer mit alten, knarzigen Dielen. Wir haben sogar einen eigenen Stall für unsere Fahrräder - die Kühe waren nämlich auf der Alm.

 

Nach der Überquerug des Alpenhauptkamms über den Pass da Costainas verlassen wir die Idylle der schweizerischen Hochweide und müssen auf einem schottrigen Singletrail nach Italien wechseln. Der Weg wird immer enger und schmaler, die Hänge immer steiler und unser Anhänger kippt mal wieder um. Für Isabella ist das nicht weiter schlimm, sie ist ja angeschnallt. Aber Christines Nerven strapaziert das beim Hinterherfahren ziemlich. Solange der Wagen nur kippt, ist nichts zu befürchten, wenn er dabei jedoch den Hang hinunterrutscht, kann es richtig kritisch werden. Wir beschließen zu schieben und koppeln auch den Anhänger ab.

 

Zum Abschluss haben wir aber noch etwas Besonderen vor:  wir wollen über den berühmten Tremalzopass fahren. Als wir oben mit unserem Kinderanhänger am Scheitelpunkt ankommen, werden wir vorwurfsvoll von einer Frau gefragt, ob wir eigentlich wissen, was wir da tun. Da können wir zum Glück antworten, dass wir die Strecke bereits mehrfach gefahren sind. Der Tremalzopass ist eine alte Militärstrasse aus dem 1. Weltkrieg und eine der bekanntesten Mountainbikerouten der Welt. Mit Anhänger durchaus eine sportliche Herausforderung: Isabella hat die meiste Zeit geschlafen, aber bei 1700 Hm Abfahrt waren unten durch den zusätzlichen Schub von 30 kg Anhänger die Bremsbeläge völlig aufgebraucht. Deshalb haben wir danach ein deutlich verbessertes und stärkeres Bremssystem eingebaut.

 

Auf dieser Transalp sind wir 12 Tage, 500 km und 12.000 Hm unterwegs und haben 4 Regentage.  Wir wissen jetzt, dass wir solche Transalp-Herausforderungen auch mit Kind und Anhänger schaffen, egal wie das Wetter ist.