Montblanc-MTB-Umrundung
Kurzbericht mit Bildern

Tour um den Mont Blanc mit dem Montainbike - Ende August 2013

 

Am Ende unseres Bergurlaubs bleibt uns nur noch die Umrundung des Mont Blanc mit unsern Mountainbikes als letzte Herausforderung -  im Uhrzeigersinn sechs Tage nur mit Rad und Rucksack. Es fühlt sich wunderbar leicht und frei an und gleichzeitig spüren wir wieder die Spannung und Abenteuerlust in uns prickeln.

Unsere Tour führt über den Col des Possettes in die  Schweiz und weiter nach Martigny, Orsières und Champex-Lac. Von  La Fouly, dem letzten größeren Ort vor dem Col Ferret führt ein schöner gemütlicher Wanderweg über den Pass. Wir überholen ein paar Trekker, die alle auf der berühmten Tour du Mont Blanc unterwegs sind. Es sind sehr viele, oft geführte Gruppen, aber nur ganz wenige Mountainbiker. Die meiste Zeit haben wir die gleichen Wege.

Vom Grand Col Ferret auf 2537m Höhekönnen wir auf der italienischen Seite des Passes leider immer nur kleine Strecken fahren, da Regenwasserableiter aus scharfkantigenFelsplatten den Trail regelmäßig unterbrechen. Wir bleiben auf dem Rifugio Elena auf 2062 m, da es Richtung Courmayeur  nach stärkerem Regen aussieht.

Bei der morgendlichen Fahrt durchs Val Ferret öffnet sich ein herrliches Bergpanorama zu unserer Rechten. Auch den Mont Blanc selbst können wir bewundern, diesmal jedoch seine abweisende Nordseite mit dem berüchtigten Peuterygrat. Im oberen Val Veni öffnet sich ein wunderschönes, langgestrecktes Tal - es geht prima zu fahren, die Landschaft ist grandios.

Ab der  Elisabeta-Soldini-Hütte im Talschluß müssen wir zum Col de la Seigne auf 2516mwieder schieben. Die Abfahrt ist dafür die Wucht: die ganze Piste bis zum Refuge des Mottets ist – typisch französich - extra für Mountainbikes präpariert und diesmal müssen wir bis ins Tal hinunter beiLes Chapieux kein einziges Mal absteigen. Hier haben wir Glück und bekommen das letzte freie Doppelzimmer - ansonsten ist alles voll mit Hikern: Deutsche, Engländer, Polen, Australier....

Von hier aus strampeln wir  hinauf zum Cormet de Roseland (1967 m) und rollen dann 1200 Höhenmeter hinunter - eine lange kalte Abfahrt im Schatten, dann wieder 1200 m hinauf. Die Teerstraße zum nächsten Pass fällt uns so schwer! Die Kehren wollen und wollen kein Ende nehmen und erst am Spätnachmittagsind wir endlich oben: Col du Joly, 1989 m.

 

Von Les Contamines-Montjoie starten wir zum letzten Tag: eine schöne Forststraße schlängelt sich an den Waldhängen nach oben. Einige extrem steile Pisten machen das Schieben eindeutig, aber manches geht auch gut zu fahren. Der Bionassay-Gletscher und der blaue Himmel laden noch zu ein paar Filmaufnahmen ein.

Auf dem Col de la Voza (1653 m) zeigen sich Dome de Gouter, Aguille de Gouter, Mont Maudit, Mont Blanc de Tacul und Aguille de Midi im schönsten Sonnenlicht und wir bestaunen noch einmal die steilen Wände, an denen wir einige Tage zuvor unterwegs waren. Am frühen Nachmittag sind wir zurück in Chamonix! Wir haben tatsächlich alles geschafft, was wir uns für diesen Urlaub vorgenommen haben!

In Chamonix finden in diesen Tagen vier ultralange Bergläufe um den Mont Blanc statt. Tausende von Läufernaus der ganzen Welt sind am Start und es ist ein tolles Schauspiel. Als es später dunkel wird, sieht man überall die Stirnlampen an den Hängen entlang tanzen! Es ist echt verrückt – und nichts für uns!

Das Laufen und Mountainbiken ist für uns nicht nur Selbstzweck, sondern zusätzlich ein in Kontakt treten mit uns selbst und der Natur, aber auch der Kultur, in der wir uns bewegen und ihren Menschen. Das braucht Zeit und das ist auch gut so.